Samstag, 15. Juni 2024

Samstag, 15. Juni 2024 Zarnesti

Nach einem leckeren Abendessen gestern haben wir gut geschlafen und lange gefrühstückt. Dann machten wir uns auf den 35 km langen Weg.








Bei schönstem Sommerwetter kamen wir in Zarnesti an. Zarnesti ist das Bärenschutzgebiet. Hierher werden Bären aus ganz Europa gebracht, die in Gefangenschaft gelebt haben oder oder auch solche, die sich zu sehr an Menschen gewöhnt haben und eine Gefahr für sie darstellen. 








Wir haben einen Bären gesehen, der zweimal einen Supermarkt überfallen hatte, beim zweiten Mal hatte er einen kompletten Sack mit Kartoffeln gestohlen. Das Maß war voll, als er eine Hochzeit gestört hatte. 


Video: https://youtu.be/3t_VLnMn0E0?si=OmOMucWcDmJYiqv7


Bären, die in bewohnten Gebieten oder auf Straßen gesehen werden, dürfen erschossen werden. Also geht es dem Bären hier in diesem riesigen Schutzgebiet deutlich besser. Wir sind durch das Gelände geführt worden, natürlich waren die Bären alle hinter sicheren Elektrozäunen, aber sie waren anscheinend schon an die Menschen gewöhnt. 


Video: https://youtu.be/LTKl3qpzY2A?si=slPM1btc5BRFf_nR


Die Geschichten um die Bären sind furchtbar. Vor allem in der Vergangenheit sind viele Bären gefangen und aus Spaß gehalten worden. Manche waren im Zirkus, manche wurden vor Restaurants angekettet und zur Schau gestellt. 







Die Krähen kümmern sich um das, was die Bären übrig lassen! Video: https://youtu.be/fBSx7a-vUbE?si=2btNVPafmPKy4ZJ0

Einer von Ihnen war Max. Er war bei einem Restaurant an Schloss Peles „angestellt“. Ihm wurden Zähne und Krallen gezogen, er wurden geblendet, und er wurden oft mit Pfefferspray behandelt, so dass er nicht mehr riechen konnten. 


Er und andere Bären sind ausgestellt worden, und Leute konnten ihre Kinder auf den Rücken setzen und den Bären reiten lassen. Ein unvorstellbares Leid.

Die Dressur der Bären läuft meist über Hunger. Völlig ausgehungert kooperieren die Tiere. 

Es wurde auch von einer Bärin berichtet, die Maya hieß. Sie hatte 38 von ihr 41 Lebensjahren in einem Käfig gelebt und kam dann, als sie hier in dem Reservat den Käfig verlassen hatte, nicht klar. Sie begann, ihre Pfoten und Füße abzunagen, und musste deshalb getötet werden. Entsetzlich! 







Circa 120 Bären leben hier in dem Reservat und während sie in Freiheit nur 25 Jahre alt werden, können Sie hier über 40 Jahre lang leben. Das liegt unter anderem daran, dass sie hier sehr stressfrei leben, es gibt keinen Kampf um Essen und keinen Kampf um Weibchen (sie sind sterilisiert). 

Es gab noch einen besonderen Bären, von dem wir auch trotz des Zaunes Abstand halten sollten. Er war in einem hochgradigen Stress-Modus, weil er eine Bärin verteidigen wollte. Die Bärin hatte ein Leben als Zuchttier verbracht und sich mit unzähligen anderen Bären gepaart, um Babys zu produzieren . Der männliche Bär hier war wohl auch einer ihrer Liebhaber, hatte dann aber aus unerklärlichen Gründen beschlossen, sich nicht weiter mit ihr zu paaren und auch keinen anderen Bären an sie heran zu lassen.


Er wachte nun schon seit ein paar Wochen über sie in einem Extra-Gehege. 


Video: https://youtu.be/8YdjCUcjrEQ?si=R7nNbQAEuNMNkHIf


Die Rückfahrt war dann unspektakulär, nur dass wir zwischendurch angehalten, und eine sehr, sehr furchtbare Pizza gegessen haben. Aber das vergessen wir mal schnell! Zurück in Brasov haben wir uns dann getrennt. Dagmar wollte eigene Wege gehen und ich hab das dann auch getan. 















Aber nach anderthalb Stunden Haben wir uns wieder getroffen und sind zusammen noch an einem kleinen Bach hinter der Stadtmauer gegangen, der sehr romantisch ist und wo wir dann noch in einer ganz hübschen Kneipe eingekehrt sind. 









Heute war hier echt ein Sommertag. Mit sehr freundlichen Temperaturen um 22 oder 23°. Allerdings war die Stadt heute auch unglaublich voll und ich hoffe mal, dass wir heute Abend noch einen vernünftigen Tisch in unserem Restaurant bekommen.

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